Pfingstkongress 2022

VOM ICH ZUM WIR

10. - 20. Mai 2024

„Non-Dualität“? Was ist das?

Nondualität wird sehr unterschiedlich definiert. Wir als Veranstalterteam verstehen darunter eine tiefere Sicht und Erfahrungsmöglichkeit, dass alles miteinander verbunden ist durch den EINEN-DEN Urgrund des Daseins. Dieser Urgrund zeigt sich konzeptfrei, ungetrennt und als Quelle der Liebe. In diese Dimension des Eins-Seins können wir uns selbst verankern sowie all das, was aus einer individualistischen Perspektive als voneinander getrennt erscheinen mag, rückverbinden.

 

Erfahrungshintergrund:

Auf der einen Seite können wir uns einmalig und einzigartig erleben und an der Vielfalt dieser Welt erfreuen. Auf der anderen Seite tragen wir in uns die Sehnsucht nach einer tieferen Ebene des Daseins, die uns inmitten vom Auf und Ab des Lebens Sicherheit und Geborgenheit geben kann, gleichzeitig in unserer Einzigartigkeit mit dem großen Ganzen ebenso verbinden kann wie mit den uns nächsten und fernsten Menschen – über das was uns trennt hinaus.

Viele von uns haben vielleicht schon solche Momente erlebt wie z.B. an einem besonders schönen Ort in der Natur, im Kontakt mit unseren Mitmenschen oder bei einer Meditation. Dies kann umso mehr gelingen, je mehr wir uns von den Umständen, Aufgaben und Rollen freimachen bzw. frei-denken. Anderenfalls fühlen wir uns schnell getrieben, bekommen Angst etwas zu verlieren oder auch jemanden zu enttäuschen bzw. abgelehnt zu werden. Das führt dazu, dass wir uns abgrenzen, um uns zu schützen. In der Folge erleben wir uns „getrennt“ oder isoliert, von Menschen, vom Leben oder sogar von uns selbst.

Bedeutende Lehrer über alle Jahrhunderte und Religionszugehörigkeiten hinweg laden zu einer Art „Desidentifikation“ ein. Dabei geht es darum, in die Selbstbeobachtung zu gehen, sich seiner lebens- und beziehungseinschränkenden Gedanken und Gefühle bewusst zu werden und sich davon zu lösen. Ja, wir haben Gedanken und Gefühle, Aufgaben und Rollen, aber wir sind sie nicht! Wenn wir uns hingegen im Hier und Jetzt liebevoll empfangen, in die Stille gehen und im Loslassen üben, unterstützt z.B. durch wiederholtes Ausatmen, Hände aufmachen, …, kann sich ein Raum eröffnen, wo wir einfach „sein“ dürfen und uns dabei ganzheitlich, ungeteilt und zugleich verbunden erleben. Diese Erfahrung des Ungeteilten, des Eins-Werdens und des Eins-Sein mit dem Urgrund des Daseins verbinden wir mit dem Ausdruck „Nondualität“.

Eckhart Tolle (Leben im Jetzt, S. 108, Goldmann, 2014) fasst seine Erfahrung so zusammen:

Wenn du dich dem hingibst, was ist,
und auf diese Weise vollkommen gegenwärtig bist,
verliert die Vergangenheit all ihre Macht.
Dann erschließt sich dir das Reich des Seins,
das vom Denken bisher verborgen wurde.
Plötzlich erfüllt dich eine tiefe Stille,
ein grenzenloses Gefühl des Friedens.
Und in diesem Frieden ist große Freude.
Und in dieser Freude ist Liebe.
Und in ihrem innersten Kern ist das Heilige,
das Unermessliche, das Namenlose.

Wichtige Autoren zum Thema Allverbundenheit und Bewusstseinsentwicklung:

  • Abraham Maslow (1908-1970): Bedürfnispyramide
  • Jean Piaget (1896-1980): kognitive Entwicklung
  • Clare W. Graves (1914-1986): Entwicklung der Persönlichkeit
  • Lawrence Kohlberg (1927-1987): Stufen der Moralentwicklung
  • Erik H. Erikson (1902-1994): Psychosoziale Entwicklung
  • Erich Neumann (1905-1960): Ursprungsgeschichte des Bewusstseins
  • Jean Gebser (1905-1973): Stufen der Bewusstseinsentwicklung
  • Jane Loevinger (1918-2008): Entwicklung der Identität
  • James W. Fowler (1940-2015): Entwicklung des Glaubens
  • Don Beck (1937-2018): Spiral Dynamics
  • Ken Wilber (1949): Stufen der Bewusstseinsentwicklung
  • Christopher C. Cowan (1964): Spiral Dynamics